Aktuelle Entscheidungen

Wohngeldstelle muss sich bei zusätzlich zum Wohngeld gewährtem Arbeitslosengeld II für Rückforderungen an das Jobcenter wenden (24.03.2015)

Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat entschieden, dass die Wohngeldstelle das gezahlte Wohngeld nicht vom Empfänger zurückfordern darf, wenn das Jobcenter diesem in Kenntnis der Wohngeldzahlung außerdem Unterkunftskosten im Rahmen des Arbeitslosengelds II (ALG II) bewilligt hat. In einem solchen Fall steht der Wohngeldstelle nur ein Erstattungsanspruch gegen das Jobcenter zu.

(VG Braunschweig, Urteil vom 26.02.2015 - 3 A 80/13)

Versicherung muss Kosten für Gutachter des Versicherungsnehmers zum Beweis der Unschuld an einem Unfall nicht erstatten (20.03.2015)

Bestreitet der Versicherungsnehmer gegenüber seiner Versicherung, den Schaden verursacht zu haben, kann die Versicherung selbst entscheiden, ob sie dennoch zahlt oder nicht. Sie muss ihrem Versicherungsnehmer nicht die Kosten für ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten zum Beweis seiner Unschuld erstatten. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts München hervor.

(AG München, Urteil vom 05.07.2013 - 331 C 13903/12)

Krankenkasse muss Kosten für E-Bike nicht übernehmen (20.03.2015)

Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen hat entschieden, dass eine
Krankenkasse die Kosten für ein Fahrrad mit Elektrounterstützung (E-Bike) nicht übernehmen muss, da ein Fahrrad mit Elektrounterstützung nicht speziell der Bekämpfung einer Krankheit und dem Ausgleich einer Behinderung dient.

(LSG Niedersachsen, Urteil vom 25.11.2014 - L 4 KR 454/11)

Alkoholabhängigkeitsbedingte Arbeitsunfähigkeit ist in der Regel nicht als Verschulden im Sinne des Entgeltfortzahlungsrechts anzusehen (19.03.2015)

Eine Arbeitsunfähigkeit ist nur dann verschuldet i.S.v. § 3 Abs. 1 Satz 1 EFZG, wenn ein Arbeitnehmer in erheblichem Maße gegen das von einem verständigen Menschen in seinem
eigenen Interesse zu erwartende Verhalten verstößt. Nur dann verliert er seinen Anspruch
auf Entgeltfortzahlung. Bei einem alkoholabhängigen Arbeitnehmer fehlt es suchtbedingt
auch im Fall eines Rückfalls nach einer Therapie regelmäßig an...

(BAG, Urteil vom 18.03.2015 - 10 AZR 99/14)

Unzureichende Aufklärung über Wundinfektionsrisiko - Keine Haftung des Krankenhauses bei mutmaßlicher Zustimmung des Patienten (16.03.2015)

Wird ein Patient über Wundinfektionsgefahren nicht hinreichend aufgeklärt, haften das Krankenhaus und der behandelnde Arzt nicht, wenn feststeht, dass der Patient auch bei einer ordnungsgemäßen Aufklärung in den ärztlichen Eingriff eingewilligt hätte. Dies entschied das Oberlandesgericht Hamm und bestätigte damit das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Arnsberg.

(OLG Hamm, Urteil vom 09.12.2014 - 26 U 88/13)

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