Aktuelle Entscheidungen

Ex-Geschäftsführer der AWO zu Schadensersatz verurteilt (25.10.2023)

Das Hessische Landesarbeitsgericht hat der Berufung des Kreisverbandes Frankfurt am Main der Arbeiterwohlfahrt (AWO) stattgegeben und den früheren Geschäftsführer Jürgen Richter und dessen Ehefrau Hannelore Richter, die Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Wiesbaden war, zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt.

(Hessisches LAG, Urteil vom 16.10.2023 - 16 Sa 1733/22)

Arbeit auf Abruf: BAG stellt Beschäftigungszeiten klar (19.10.2023)

Vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeit auf Abruf, legen aber die Dauer der
wöchentlichen Arbeitszeit nicht fest, gilt grundsätzlich nach § 12 Abs. 1 Satz 3 Teilzeit- und
Befristungsgesetz (TzBfG) eine Arbeitszeit von 20 Stunden wöchentlich als vereinbart. Eine
Abweichung davon kann im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung nur dann angenommen werden, wenn die gesetzliche Regelung nicht sachgerecht...

(BAG, Urteil vom 18.10.2023 - 5 AZR 22/23)

Keine Opferentschädigung für verletzten Ladendetektiv (13.10.2023)

Ein Ladendetektiv, der sich selbst leichtfertig in Gefahr bringt und dabei verletzt wird, hat einem Urteil zufolge keinen Anspruch auf sogenannte Opferentschädigung. Ein Detektiv scheiterte mit einer entsprechenden Klage vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg.

(LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 14.09.2023 - L 6 VG 1744/23)

Betriebliche Invaliditätsrente erst nach Ausscheiden ist rechtens (12.10.2023)

Der eine betriebliche Invaliditätsrente zusagende Arbeitgeber darf die Leistung in einer Versorgungsordnung, die für eine Vielzahl vorformulierte Vertragsbedingungen (AGB) enthält, grundsätzlich davon abhängig machen, dass der Arbeitnehmer eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente bezieht und rechtlich aus dem Arbeitsverhältnis ausgeschieden ist. Dies entschied das Bundesarbeitsgericht.

(BAG, Urteil vom 10.10.2023 - 3 AZR 250/22)

Hausverwaltung als Versicherungsnehmerin der Wohngebäudeversicherung: Keine Klagebefugnis des Wohnungseigentümers (12.10.2023)

Ist nur die Hausverwaltung Versicherungsnehmerin der Wohngebäudeversicherung, so steht dem Wohnungseigentümer keine Klagebefugnis zu. Es besteht ein erkennbares und nachvollziehbares Interesse des Vermieters nur mit dem Versicherungsnehmer verhandeln zu müssen. Dies hat das Landgericht Ingolstadt entschieden.

(Landgericht Ingolstadt, Urteil vom 14.02.2023 - 21 O 3045/21)

Energiepreispauschale kann beim Finanzgericht eingeklagt werden (10.10.2023)

Für Klagen betreffend die für 2022 auszuzahlende Energiepreispauschale sind die Finanzgerichte zuständig. Allerdings muss das Finanzamt und nicht der Arbeitgeber verklagt werden. Dies hat das Finanzgericht Münster in einem PKH-Verfahren entschieden.

(FinG Münster, Beschluss vom 05.09.2023 - 11 K 1588/23 Kg (PKH))

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